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Firefox überholt in Europa den Internet Explorer

Firefox lahmt, kann aber den Internet Explorer überrunden. Außerdem im Nachrichten-Überblick: Pink Floyd verkauft doch wieder Einzeltitel, und eine Meckerliste zeigt, worüber 2010 bei Twitter am häufigsten geschimpft wurde.

Und dann ist es einfach so passiert. Microsoft hat die Browser-Krone verloren, vorerst nur in Europa und auch nur in der Statistik der Marktforscher von Statcount. Laut deren Zahlen war es im Dezember so weit, mit 38,11 Prozent hatte der Firefox erstmalig einen höheren Nutzeranteil als der Internet Explorer mit 37,11 Prozent.

Das klingt wieder nach einer weiteren Siegesmeldung aus dem Mozilla-Reich, aber für etwaige Euphorie besteht keine Veranlassung. Wer sich nämlich die Entwicklung der Anteile näher anschaut, der bemerkt, dass hier im Grunde der Fußkranke den Lahmen bezwungen hat. Microsoft muss im Browsermarkt schon seit langem kontinuierlich Federn lassen, allein im letzten Jahr fiel die Zahl der IE-Freunde in Europa um knapp 7,5 Prozentpunkte. Doch auch für den Firefox sind die Zeiten ungezügelten Wachstums vorbei.

Seinen Höchststand verzeichnete der Open-Source-Browser schon vor über einem Jahr, im Dezember 2009 surften 40,8 Prozent der Europäer damit im Netz. Seitdem sinkt der Anteil langsam, aber stetig. Nur weil der Nutzeranteil des Internet Explorers noch schneller verfällt, liegt der Firefox nun vorn. Lachender Dritter ist Googles Neuentwicklung Chrome. 14,58 Prozent, jeder siebte Surfer, nutzten letzten Monat den Suchmaschinen-Browser.

Die Zahlen von Statcounter geben allerdings nur Auskunft über einen bestimmten Anteil der Internetnutzung. Das liegt an der Datenbasis: Die Daten erfasst das Unternehmen über einen kostenlos verteilten Web-Counter und Trackerdienst auf drei Millionen Web-Seiten. Das kostenlose Werkzeug binden wahrscheinlich eher Privatpersonen und kleine Anbieter, nicht große Unternehmen in ihre Seiten ein. Daher wird Statcounter wohl einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Nutzung von kleinen Web-Seiten erfassen. Solche Angebote werden Nutzer nicht unbedingt im Büro aufrufen, eher zu Hause, wenn sie ungestört privat surfen dürfen.

Tatsächlich stehen bei Statcounter die tendenziell eher privat genutzten Konkurrenten zum vor allem im Business-Milieu genutzten Internet Explorer immer ein wenig besser da als beispielsweise bei Net Applications, das tendenziell eher einen "Big-Business-Blick" pflegt. Beide großen Web-Statistiker sind also etwas sehschwach auf einem Auge, ergänzen sich dabei aber prächtig: Die Wahrheit mag irgendwo in der Mitte zu suchen sein. Über die generellen Trends sind sie sich im Übrigen so gut wie immer einig, nur die Gewichtungen fallen anders aus.


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